(Neustadtgödens) Museum im Landrichterhaus

Neustadtgödens wurde im Zuge von Eindeichung und Neulandgewinnung gegründet. Dank prosperierendem Handel entwickelte sich Neustadtgödens im 16. Jahrhundert zu einem bedeutenden Handelsort, welcher für seine religiöse Toleranz bekannt war. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass noch heute auf kleinstem Raum die Gotteshäuser von fünf Religionsgemeinschaften zu finden sind. (ev.-lutherische Kirche 1695, katholische Kirche 1715, reformierte Kirche 1715, Mennonitenkirche 1741, Synagoge 1852). Zwei davon werden derzeit in ihrer ursprünglichen Funktion genutzt.
Das Museum im Landrichterhaus bietet Informationen und Angebote zur Entdeckung der Geschichte des Ortes. Im Museum finden Sie interessante Einblicke zur Geschichte der Religionsgemeinschaften in Neustadtgödens. Wie sie zusammen lebten und arbeiteten und was die Herren von Gödens mit der Ansiedlung von Glaubensflüchtlingen bezweckten.
Das Ausstellungsmotto lautet: „Der Ort ist das Objekt”. Erkunden Sie Neustadtgödens und informieren Sie sich vor Ort an den Informationstafeln über die Geschichte seiner Gebäude und Plätze.
Museum im Landrichterhaus Neustadgödens

Kontakt
Museum im Landrichterhaus Neustadtgödens
Brückstraße 19
26452 Neustadtgödens
Tel.: 04422 4199 oder 04422 9588 25
E-Mail: Landrichterhaus@sande.de
Homepage: www.neustadtgoedens.de
Öffnungszeiten
2023 vom 01. April – 31. Oktober
Dienstags – Samstag: 14:00 – 17:00 Uhr
Sonn- und Feiertags: 11:00 – 17:00 Uhr
Preise
Eintritt frei
Teilweise barrierefrei
Objekte

Die aktuelle Sonderausstellung

etzliche Holländer in de nieuwe stad Goedens.
Wie Niederländer die Herrlichkeit Gödens prägten

Infolge der Unterdrückung der Reformation in den spanischer verwalteten Niederlanden, flohen viele Menschen im 16. Jahrhundert nach Ostfriesland. Dieser Exodus richtete sich auf die grenznahen Gebiete. Vor allem Emden fungierte als Auffangbecken dieser Flüchtlingsbewegung, wuchs dadurch beträchtlich an und bildete schließlich das ökonomische und geistige Zentrum Ostfrieslands. Mit den Niederländern erfuhr der Leinenhandel eine erste Hochzeit. Ökonomisch, religiös und politisch waren die Glaubensflüchtlinge nicht nur für ihr Aufnahmeland eine wichtige Größe, sie beeinflussten gleichzeitig auch ihre alte Heimat, indem sie von Ostfriesland aus ihre Beziehungen pflegten. Nach der Befreiung von der spanischen Herrschaft gingen viele Niederländer wieder zurück in ihre Heimat, andere blieben. Der kulturelle Transfer zwischen diesen Ländern blieb jedoch noch über Jahrhunderte bestehen.

Der östliche Teil Ostfrieslands stand nicht im unmittelbaren Einzugsbereich der niederländischen Flüchtlingsbewegung. Daher ist die Ansiedlung von Niederländern, wie in der Herrlichkeit Gödens, etwas besonders und führte im Fall von Neustadtgödens sogar zu dessen Gründung. Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Ort zu einem prosperierenden Handelspunkt. Mit Hilfe der aus den Niederlanden stämmigen Leinenhändler (Reeder) wurden Beziehungen zu den Nordseeanrainern und speziell zu der alten Heimat gepflegte. Der kulturelle Austausch machte es möglich, dass auch Personen aus Neustadtgödens problemlos in den Niederlanden leben und zu großen Ansehen kommen konnten. Das sich dieser Transfer von Personen und Wissen bis in die Gegenwart hinein bewahrt hat, zeigt die Tatsache, dass es auch heute noch immer Niederländer in die ehemalige Herrlichkeit Gödens zieht.

Neue App zur jüdischen Bevölkerung Neustadtgödens erschienen

Soeben ist die neue App über die jüdische Bevölkerung Neustadtgödens erschienen, die einen virtuellen Zugang zu der Synagoge sowie viele Informationen über diesen besonderen Ort bietet.

Der virtuelle Rundgang macht die Geschichten, die sich hinter den Gebäuden und Plätzen verbergen, einem interessierten Publikum zugänglich. Somit kann jüdisches Leben in praktisch all seinen Facetten aufgearbeitet werden. Zudem gibt es im Umkreis von Neustadtgödens interessante Informationen über das Schloss in Gödens und das Grashaus in Horsten. Eine virtuelle Rekonstruktion der ehemaligen Synagoge stellt einen wichtigen Beitrag in der Dokumentation jüdischen Lebens in Neustadtgödens dar. Zudem ergänzen zwei Hörspiele die Bedeutung aber auch den Untergang dieser einzigartigen jüdischen Gemeinde.

Die App ist hier erhältlich:

https://apps.apple.com/lu/app/neustadtg%C3%B6dens/id1596217410

https://play.google.com/store/apps/details?id=com.reunion.Neustadtgoedens&gl=DE

Beispiel: Aussehen der App auf einem IPhone.